Deutsche Finance bringt nächste Tranche an Projektentwicklung in Boston
April 2022
Covid pusht Nachfrage nach Labor-Immobilien
Die Entwicklung von Immobilien ist ein Geschäft nicht ohne Risiken. Vor und während der Bauphase können viele unvorhergesehene Dinge passieren, die Auswirkungen haben auf die Rentabilität des Investments. Es hilft, wenn ein Unternehmen bereits bewiesen hat, dass es das Business versteht. Mit dem „Deutsche Finance Investment Fund 20“ finanzieren private Kapitalanleger gemeinsam mit professionellen Investoren den Bau einer kombinierten Büro- und Labor-Immobilie in der Nähe von Boston.
Vor wenigen Wochen verkündete Deutsche Finance die vorzeitige Auflösung eines Vorgängerfonds. Mit dem Fonds Nummer 15 beteiligten sich die Anleger an der Entwicklung einer ähnlichen Immobilie auf dem Campus der Hochschule in Somerville nahe Boston. Neun Monate vor dem geplanten Ende des Fonds kündigt das Unternehmen seinen privaten Investoren einen Rückfluss von 140 Prozent an – nach Abzug des Einsatzes also ein Plus von 35 Prozent. Damit erhalten die Privatanleger nach 27 Monaten ihre Einlage plus eine Verzinsung von rund 16 Prozent p.a. zurück. Der nun gestartete „Investment Fund 20 – Club Deal Boston III“ verfolgt ein ähnliches Konzept. Anleger beteiligen sich ab 25.000 Dollar plus fünf Prozent Agio.
Objekt: Bei dem Angebot handelt es sich um eine Tranche für Privatanleger, über die sie sich gemeinsam mit institutionellen Investoren an einer Projektentwicklung für ein Labor-Büro-Gebäude mit 24.300 Qudratmetern Fläche beteiligen. Der institutionelle Club Deal ist das dritte Projekt der Deutsche Finance Group in der Region Boston. Die geplante Immobilie befindet sich 1,5 Kilometer von den Stadtteilen Kendall Square und Harvard Square in Cambridge entfernt, die als das Zentrum der Biotech- und Pharmaforschung in Neuengland gelten.
„Heißeste Immobilieninvestments in den USA“
„In den USA zählen sie bereits zu den ,heißesten‘ Immobilieninvestments, und auch in Europa nimmt das Interesse an Life-Science-Objekten zu“, schreibt Union Investment in einem Artikel aus dem September 2021 unter der Überschrift „Erforschung einer Asetklasse“. Nicht zuletzt der weltweite Wettlauf um die Entwicklung eines Covid-Impfstoffs habe die Nachfrage nach Labor-Immobilien gepusht: „Doch auch vor Corona war der Sektor auf dem Radar von Immobilieninvestoren, unter anderem aufgrund bahnbrechender Fortschritte auf dem Gebiet der Biowissenschaften, etwa in der Krebs-, Gentherapie- und Immunologieforschung.“ Entscheidend sind auch bei solchen Immobilien Lage und Standort. Experten definieren die Hotspots durch „eine hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, die Nähe zu renommierten Universitäten, Krankenhäusern und zu Healthcare- oder Pharma-Unternehmen.“
Standort: In der Region Boston arbeiten rund 30.000 Wissenschaftler und andere Fachleute in der Biotechnologie-Branche. Sie hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 22.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, was der Region einen Spitzenplatz in Technologie- und Wissenschafts-ressourcen verschafft. Marktberichte prognostizieren dem Campus Somerville rund 185.000 Quadratmeter kommende Laborflächen für Biotechnologien.
Vorgänger erzielte in überschaubarer Zeit attraktive Rendite
Kalkulation: Deutsche Finance will ein großes Rad drehen und 100 Millionen Euro mit seinem aktuellen AIF einsammeln. Geplant ist eine Laufzeit bis Ende Juni 2026. Wie bei dem kürzlich aufgelösten Vorgänger sollen auch die Anleger des aktuellen Fonds 140 Prozent ihrer Kommanditeinlage zurückerhalten. Fremdkapital ist in dem Fonds nicht vorgesehen. Bei den späteren Mieteinnahmen rechnet Deutsche Finance mit 93 Dollar pro Squarefoot und Jahr. Das muss Investoren aber nur am Rande interessieren. Entscheidend wird vielmehr sein, welchen Preis ein Käufer für die errichtete Immobilie zahlen wird. Im Falle des Vorgängerfonds war das ein institutioneller Investor aus den USA.
Kosten: Der Anbieter nennt Initialkosten in Höhe von 17,2 Prozent inklusive Agio. Jährlich fallen für die Verwaltung des AIF 2,65 Prozent des Nettoinventarwertes an. Übersteigen die rechnerischen Zinsen zehn Prozent jährlich, bekommt die Kapitalverwaltungsgesellschaft 15 Prozent weiterer Überschüsse.
Anbieter: Die Deutsche Finance hat vor wenigen Wochen die Schwelle von einer Milliarden Euro Eigenkapital bei Privatanlegern überschritten. Deutlich größer ist das Volumen bei institutionellen Investoren. Die Assets under Management summieren sich auf 9,6 Milliarden Euro.
Meiner Meinung nach… Tranche an einem Projektentwicklungsfonds für private Kapitalanleger. Sie beteiligen sich an der Finanzierung einer kombinierten Büro– und Laborimmobilie in der Nähe von Boston. Ein Vorgängerfonds konnte kürzlich vorzeitig mit attraktiven Ergebnissen beendet werden. Doch das ist keine Gewähr auf künftige Erfolge. Für Anleger, die auf höhere Renditen setzen und die damit verbundenen Risiken ertragen können.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde bereitgestellt vom Journalisten Markus Gotzi. Der Autor versichert, dass die Nachrichten unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden. Für solche Artikel ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung der Fondsbörse Deutschland dar.