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Historische Höchstpreise im Mai

Juni 2018

Durchschnittlicher Gesamtkurs nicht weit von der 100-Prozent-Marke entfernt

Welche Sachwerte sollen professionelle und private Kapitalanleger kaufen, wenn Eigentumswohnungen teils das 30-fache der Jahresmiete kosten? Wenn Büros, Hotels und Logistikimmobilien so teuer sind wie niemals zuvor? Offenbar erhoffen sich die Investoren zunehmend Gelegenheiten an der Zweitmarktbörse für geschlossene Fonds. Die Konsequenz der starken Nachfrage: Auch hier sind die Kurse in der jüngsten Vergangenheit deutlich gestiegen.

Für stabile Umsätze an der Fondsbörse sorgen unter anderem die Initiatoren geschlossener Zweitmarktfonds. Sie verfolgen dabei verschiedene Konzepte und bieten ihre Modelle entweder als Investment-KG an, als Investment-AG, für die sich die Bremer HTB entschieden hat, oder als Namensschuldverschreibung, das bevorzugte Vehikel von Asuco. In der Regel füllen die Anbieter ihre Portfolien mit gebrauchten Immobilienfonds. New-Energy-Experte Ökorenta spezialisiert sich bei seinem Zweitmarktfonds dagegen nachvollziehbar auf Anteile an Beteiligungen mit Windkraft, Solar und Bio-Energy.

Steigende Preise kennzeichnen alle Assetklassen

Die Zeit der Schnäppchen ist für Profis und private Fondskäufer aber erst einmal vorbei. Im bislang abgelaufenen Jahr haben sich die Preise für die Anteile mit nachvollziehbarer Historie auffallend erhöht. So kostete ein gebrauchter Immobilienfonds im Schnitt 93 Prozent, das sind rund 22 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor, immerhin dem kursstärksten seit 2014.

Doch die steigenden Kurse kennzeichnen nicht alleine die Immobilienbeteiligungen. So liegt der Durchschnittspreis für Schiffsfonds in diesem Jahr bei 27 Prozent des Nominalkapitals. Auch das übertrifft das gesamte vergangene Jahr mit 19,5 Prozent deutlich. Sonstige Fonds legten um zwei Prozentpunkte auf knapp 41 Prozent zu. Vor allem der Preisanstieg bei den Immobilienfonds – der Assetklasse mit dem höchsten Umsatz – treibt den durchschnittlichen Gesamtkurs aller gehandelten Fondsanteile. Er liegt im bislang abgelaufenen Jahr bei 77 Prozent und damit 20 Prozentpunkte höher als 2017.

Schiffsfonds kosteten im Schnitt 42 Prozent

Im Mai dieses Jahres zahlten Käufer besonders viel für die Anteile. So kostete ein Schiffsfonds im Schnitt 42 Prozent. So ein hoher Durchschnittswert ist an der Zweitmarktbörse für Schiffe seit ewigen Zeiten nicht errechnet worden. Immobilienfonds durchbrachen sogar die 100-Prozent-Marke: Verkäufer freuten sich über 110 Prozent des Nominalwertes.

Die hohe Nachfrage verbunden mit den steigenden Preisen ist ein durchgängiges Phänomen, denn auch die sonstigen Fonds – Flugzeuge, New-Energy-Anlagen und Lebensversicherungs-Zweitmarktfonds – waren im Mai erheblich teurer als in der Vergangenheit. Käufer waren bereit, durchschnittlich 48 Prozent zu zahlen, was den Gesamtkurs aller gehandelten Anteile quer durch alle Assetklassen auf 94,2 Prozent treibt. Damit sind die Preise für Second-Hand-Ware nicht mehr weit entfernt von den Konditionen am Erstmarkt.

Herzlich, Ihr
Markus Gotzi

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